Den Schlosspark entdecken.
Wandeln Sie auf dem Geschichtspfad durch den Schlosspark Heiligenberg Jugenheim. An 16 Stationen wird auf Stahlsteelen Geschichte erzählt. Auf einem Spaziergang durch den Park erfährt man beispielsweise Interessantes über die Amphoren an der Ballustrade, über den Kreuzgarten und über den Laubengang. An einigen Stationen zeigen Abbildungen von historischen Postkarten den Vergleich von damals zu heute. Die hier aufgeführten Stationen sind nicht alle Teil des Geschichtspfades.
1. Der Brunnen im Schlosshof
Mittelpunkt des Schlosshofs ist seit 1885 ein Vierröhrenbrunnen. Markant sind die vier Wasser speienden Fabeltiere, die Trompetenbäume und der Löwe auf der Spitze der Säule. Der heutige Schlosshof hat mit dem Schlosshof aus den Zeiten von Großherzogin Wilhelmine nicht mehr viel zu tun. Die Skizze von Prinz Alexander zeigt das damals noch landwirtschaftlich ausgerichtete Hofgut.
2. Der Gartensalon
Der Gartensalon mit seinen kunstvollen Stuckarbeiten und den Kronleuchtern gehört zu den schönsten Räumen des Schlosses. Dieser ließ Alexander von Hessen und bei Rhein 1873 errichten. Hier trafen sich zur Bestätigung des Dreikaisertreffens 1875 Kaiser Wilhelm I., Zar Alexander II., Erzgroßherzog Albrecht von Österreich und Reichskanzler Otto Fürst von Bismarck. Heute kann dieser gut erhaltene klassizistische Saal für Feierlichkeiten und Veranstaltungen gemietet werden.
3. Das Russenhaus (Geschichtspfad)
Das Russenhaus beherbergte während der Zarenbesuche die mitgereisten Bediensteten des Hofes. Bei der aufwändigen, denkmalgerechten Restaurierung in den Jahren 2013/2014 wurde das bestens erhaltene Fachwerk im oberen Giebelteil freigelegt und mit dem originalen Farbton versehen. Vor der Renovierung (Foto links) war das Russenhaus ein unansehnliches Gebäude, jetzt ist in dem schmucken Haus ein Dokumentations- und Informationszentrum untergebracht.
4. Die Pferdegedenktafeln
Diese Tafeln waren in den Stallungen angebracht. Sie werden nach deren Abriss hier präsentiert. Sie beziehen sich auf das Lieblingspferd des Fürsten v. Bulgarien und auf das Reitpferd der Prinzessin Ludwig (Victoria von Hessen), der Großmutter von Prinz Philipp von England.
5. Das Badehäuschen (Geschichtspfad)
Im Badehäuschen zogen sich die Badegäste um, bevor sie sich im ovalen Bassin erfrischten. Der „Swimmingpool“ war wahrscheinlich der erste überhaupt entlang der Bergstraße. Er wurde für die Familie des Zaren gebaut. Zwischen dem Bassin und dem Badehäuschen befinden sich zwei Hundegräber mit noch gut lesbaren Inschriften: „Meinem treuen Begleiter Fox, geschenkt von Alexander II. von Russland, 10. April 1888“ und „Meinem 14-jährigen treuen Freund Mylord, 29. August 1872“.
6. Die Hundegräber
Hier sind zwei Hunde der Familie begraben. „Fox“, ein Geschenk des Zaren an Prinz Alexander, und der treue 14jährige „Mylord“.
7. Das Schwimmbecken
Die Familie der Battenberger und ihre Gäste erfrischten sich hier in einem der ersten Schwimmbecken der nördlichen Bergstraße in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts.
8. Das Rehhäuschen (Geschichtspfad)
Das Rehhäuschen wurde von Prinz Alexander gebaut und gehörte zu einem sich am Hang Richtung Balkhäuser Tal erstreckenden Wildgatter. Nachdem das Häuschen vor einigen Jahren mutwillig angezündet wurde, konnte es im Jahr 2014 mit Hilfe des Hessen Forst wieder aufgebaut werden.
9. Der Schlossteich (Geschichtspfad)
Der idyllische Schlossteich oder Bergteich wurde zu Zeiten von Großherzogin Wilhelmine angelegt und im Jahr 1877 von ihrem Sohn Prinz Alexander vergrößert. Mit dem Aushub wurde die neu angelegte Straße befestigt. Der Teich diente wohl auch zum Boot fahren, alte Ringe an der kleinen Anlegestelle weisen darauf hin.
10. Der Laubengang (Geschichtspfad)
Der Laubengang zog sich unterhalb der Schlossterrasse in Richtung Klosterruine hin. Er wurde kurz nach 1830 vom Gärtner der Großherzogin Wilhelmine angelegt und bestand ursprünglich aus Haseln und Hainbuchen. Der Volksmund bezeichnete den Laubengang später als Liebespfad. Heute endet der 2014 wieder hergerichtete Gang am Rehhäuschen. Die Abbildung zeigt eine Ansichtskarte aus dem Jahr 1910.
11. Die Klosterruine (Geschichtspfad)
Die Klosterruine liegt auf dem höchsten Punkt des westlichen Heiligenberg-Geländes. Den Chor des ehemaligen Nonnenklosters – es wurde etwa um 1264 von Konrad II. von Bickenbach gestiftet – ließ Großherzogin Wilhelmine teilweise wieder aufbauen. Der Taufstein stammt aus dem Jahr 1483 und stand bis 1755 in der Bergkirche. Ebenfalls aus der Bergkirche stammen die drei Grabplatten.
12. Der Kreuzgarten (Geschichtspfad)
Der Kreuzgarten mit der Gedächtniskapelle ist die letzte Ruhestätte der battenbergischen Stammeltern, Prinz Alexander von Hessen und bei Rhein und Prinzessin Julie von Battenberg. Die beiden ruhen in einer Gruft vor dem Goldenen Kreuz. Auf der Grabstätte befindet sich außerdem ein Gedenkstein für deren Enkel Louis, Earl Mountbatten of Burma, der 1979 einem Attentat der IRA zum Opfer fiel.
13. Die Zentlinde (Geschichtspfad)
Die Zentlinde ist vermutlich mehr als 800 Jahre alt. Unter ihrer mächtigen Krone wurde Jahrhunderte lang Gericht gehalten. Zentgerichte mussten damals unter freiem Himmel und im Schatten einer Linde stattfinden. Die Verhandlungen begannen immer am frühen Vormittag, weil ein Eid nur bis zwölf Uhr abgenommen werden durfte.
14. Das Mausoleum
Das Mausoleum, heute besser als Gedächtniskapelle bezeichnet, diente ursprünglich als Grablege für Prinz Alexander und seine Frau Prinzessin Julie. Heute befinden sich hier zwei Reliefplatten für die beiden früh verstorbenen Söhne des Paares, Fürst Alexander und Prinz Heinrich von Battenberg.
15. Das Goldene Kreuz (Geschichtspfad)
Das 1866 eingeweihte Goldene Kreuz wurde nach dem Tod von Großherzogin Wilhelmine (1836) von ihren überlebenden Kindern errichtet. Es erinnert an den Lieblingsplatz der Großherzogin, wo sie den herrlichen Blick über die Rheinebene genoss. Das gusseiserne Kreuz ist rund acht Meter hoch und 3,50 Meter breit. Gestaltet wurde das Kreuz von dem Darmstädter Künstler Johann Baptist Scholl. Das Wahrzeichen Jugenheims und des Heiligenbergs wurde 1998 neu vergoldet.
16. Evangelische Bergkirche
Die Geschichte der Kirche ist eng mit dem Heiligenberg verbunden. Sie wurde 1263 zeitnah mit dem Kloster gegründet. Prinz Alexander ließ sie, noch vor dem Umbau des Schlosses, renovieren und zu ihrem heutigen Aussehen umbauen.
17. Die Gärtnervilla
Die Villa wurde 1904 für den Hofgärtner Gernet errichtet. Das Gebäude stand lange Zeit leer. 2023 wurde es aufwändig saniert und ist nun vermietet.
18. Das Prinzessinnenhäuschen (Geschichtspfad)
Das so genannte Prinzessinnenhäuschen diente den Kindern der fürstlichen Familie und ihren verwandten Spielkameraden als Spielhäuschen. Es war mit Möbeln und Hausrat „en miniature“ ausgestattet. Zu Zeiten des Pädagogischen Instituts nach 1945 wurde es als Hühnerstall genutzt. Im Jahr 2014 wurde das Häuschen aufwändig restauriert.
19. Die Amphoren (Geschichtspfad)
Großherzogin Wilhelmine ließ die gusseisernen Amphoren, auch Kratervasen genannt, auf der Terrasse aufstellen. Gefertigt wurden sie von der Schinkelschen Eisengießerei in Berlin. Oberhalb der Terrasse am Hang befand sich einst ein Rosenpavillon mit dazu gehörigem Rosengarten.
20. Der Schilbach-Blick (Geschichtspfad)
Eine der schönsten Aussichten auf Schloss Heiligenberg bietet der so genannte Schilbach-Blick oberhalb des Schlosses – heute im Wald gelegen. Diese Sichtachse war und ist ein bedeutendes Element der Parkanlage. Johann Heinrich Schilbach (1798 bis 1851) war gefragter Landschaftsmaler und konnte Dank eines Stipendiums des Großherzoges lange Jahre in Italien verbringen. Nach seiner Rückkehr wurde er in Darmstadt Hoftheatermaler.