Dokumente, Bilder und Exponate.
Im sogenannten Russenhaus ist das Informations- und Dokumentationszentrum mit einer Ausstellung untergebracht. Dort gibt es Auskunft über die Historie des Heiligenbergs und dessen Protagonisten von Großherzogin Wilhelmine, Zar Alexander II. sowie Prinz Alexander von Hessen und bei Rhein – bis hin zum Hofgärtner Gernet.
Die Ausstellung
Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der Geschichte der Battenberger mit ihren Verbindungen nach Russland, England, Bulgarien im 19. Jahrhundert – personifiziert durch Großherzogin Wilhelmine, die den Heiligenberg 1827 erwarb und nach ihrem frühen Tod 1836 ihren jüngsten Kindern Marie und Alexander hinterließ.
Die Besucher erhalten ihre Informationen über diese den Heiligenberg prägende Familie durch Schrifttafeln, aber auch durch viele Dokumente, Bilder und schriftliche Exponate. Beschrieben werden auch die so genannten Russenzeiten und ihre positiven Auswirkungen auf Jugenheim. Und nicht zuletzt ist ein kleiner Teil der Ausstellung der Familie Gernet gewidmet, der Gärtnerfamilie auf dem Heiligenberg
Darüber hinaus gibt es im Informationszentrum einen kleinen Museumsshop mit diversen Broschüren über den Heiligenberg (deutsch, englisch, russisch). Für Kinder kann ein kleines Buch erworben werden, mit dem sie detektivisch und spielerisch und gewissermaßen malerisch den Heiligenberg erkunden können.
Zur Geschichte
Das Russenhaus wurde 1827 als eingeschossiger Schuppen erbaut und später zweimal bis zur heutigen Größe und Form erweitert. Der Bau diente zunächst zur Unterbringung russischer Bediensteter von Zar Alexander II., der häufig mit seiner Gemahlin Marie deren Bruder Alexander Prinz von Hessen und bei Rhein auf dem Heiligenberg besuchte. Zuletzt diente das Russenhaus als Wohnhaus. Seit 2004 war es jedoch ungenutzt und vom Verfall bedroht. Die denkmalgerechte Renovierung, die seit 2010 auf Betreiben und unter Beteiligung der Stiftung Heiligenberg durchgeführt wurde, ist 2014 abgeschlossen worden. Das Gebäude zeigt sich wieder im offenen Sichtfachwerk, wie dies auf historischen Fotos dokumentiert ist. Die Holzverschindelung der Fassade, die im Zuge der Restaurierung entfernt worden ist, war demnach erst zu einem späteren Zeitpunkt hinzugefügt worden.
Für die architektonischen Leistungen am Russenhaus wurde das Architekturbüro Kaffenberger aus Reinheim mit dem 2. Platz (Anerkennung) des Heinrich und Georg Metzendorf Preis für Baukultur 2015 ausgezeichnet. Der Preis wurde durch die Kulturstiftung für die Bergstraße am 19. Juli 2015 verliehen.
Das Badehäuschen
Schon 1865 war das Badehäuschen Teil des Gebäudeensembles auf dem Heiligenberg und wurde zu dieser Zeit wahrscheinlich als Gartenhütte genutzt. Als 1896 ein ovales Schwimmbecken gleich dahinter gebaut wurde, diente das Badehäuschen als Umkleideraum. Das Baden zur Erfrischung und Erholung kam Mitte des 19. Jahrhunderts in Mode. Ein privates Schwimmbecken war damals etwas ganz Außergewöhnliches. Heute sind Badehäuschen und Schwimmbecken Zeitzeugen unbeschwerter Sommertage der Familie Battenberg auf dem Heiligenberg.
2017 wurde die aufwendige Renovierung in Angriff genommen. Zuerst wurde die Ausfachung und die Holzkonstruktion erneuert und danach der Fußboden in der Laube. Initiiert durch die Stiftung Heiligenberg Jugenheim befindet sich nun eine kleine Ausstellung über die Geschichte des Heiligenbergs darin.
Das Badehäuschen ist an Wochenenden gleichzeitig mit dem Russenhaus geöffnet.
Das Archiv
Für die Stiftung Heiligenberg war es selbstverständlich, dass zu ihren Aufgaben auch der Aufbau eines Archivs zur Geschichte des Schlosses gehört. Inzwischen hat dieses Archiv einen beträchtlichen Umfang angenommen und enthält Material zu diversen Schwerpunktthemen.
Basis für das Archiv war Material, das im Schloss schon vorhanden war. Der frühere Schlossverwalter hatte bereits im Laufe seiner Jahrzehnte langen Tätigkeit alles gesammelt, was sich mit den verschiedenen Epochen des Schlosses beschäftigte. Außerdem wurde dieses Archiv mit dem ebenfalls reichhaltigen Archiv des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Jugenheim an der Bergstraße zusammengelegt.
Nachdem die Bestrebungen der Stiftung Heiligenberg mehr und mehr in der Öffentlichkeit bekannt wurden, gab es auch immer wieder Spenden von Jugenheimer Bürgern, deren Vorfahren bei der Familie von Battenberg beschäftigt gewesen waren. Dies waren beispielsweise Dokumente, Bilder oder auch Möbel. Eine wertvolle Ergänzung erfuhr das Archiv auch durch eine CD-ROM vom Staatsarchiv der russischen Förderation in Moskau.